Wir nehmen Sie mit ins Berliner Großbürgertum Ende des 19. Jahrhunderts. Theodor Fontane schildert die gesellschaftlichen Irrungen und Wirrungen, wenn es darum geht, wer für wen eine gute Partie ist. „Frau Jenny Treibel“, gelesen von Regina Münch
In seinem heiter-realistischen Roman von 1892 führt Theodor Fontane das Hohle der Berliner Gesellschaft vor. Im Zentrum Frau Jenny Treibel, die es per Heirat aus einfachen Verhältnissen zur dünkelhaften Kommerzienrätin gebracht hat. Michael Reinartz ordne
Es werden Briefe gelesen, Kärtchen, die Zeitung und ein Telegramm aus England. Es wird Hochzeit gefeiert. Krola singt: "Ach, nur das ist Leben, wo sich Herz zum Herzen findt". Und am Ende ist sogar Jenny zufrieden.
Marcell hat eine Stelle als gymnasialer Oberlehrer bekommen. Schmidt plaudert mit ihm über Tragikomödien der Liebe. Corinna benötigt eine goldene Brücke aus der Treibel-Sackgasse heraus zum wahren Glück, findet der Professor. Ob Marcell da mitgeht?
Corinna erhält jeden Morgen einen Liebesbrief ihres frisch Verlobten Leopold. Er meint, das vierte Gebot, das mit dem Gehorsam gegen die Eltern, habe seine Grenzen. Zum Ungehorsam fehlt ihm aber einstweilen auch der Mut. Und die alte Schmolke weiß: "Man m
Für den Sohn dann doch lieber Nußbaum! Dem Morgenkaffe folgt die fortgesetzte Kriegführung und eine Einladung an Hildegard, die eigentlich ungeliebte Heiratskandidatin aus Hamburg. Und Jenny schreibt noch weitere Briefe: "Keine Antwort, gute Antwort!"
Jenny denkt über ihr Leben nach: Birkenmaser oder Nußbaum macht keinen Unterschied. War der gesellschaftliche Aufstieg zur Kommerzienrätin wirklich so wichtig? Doch als Sohn Leopold mit Neuigkeiten über seine Verlobung erscheint, hilft nur noch Kölnisch W
Nach dem Ausflug unterhält sich Corinna zu Hause mit Haushälterin Schmolke über ihre gestrige Verlobung mit Leopold, die weiß: "Schwiegermütter sind eigentlich immer dagegen!"
Leopold ist fest entschlossen. Im Schutz einer Haselnußhecke will er mit Corinna über die allernächste Zukunft sprechen.
"Landpartien sind immer fröhlich." - Die Treibels, die Schmidts und die üblichen Treibelgäste unternehmen einen spontanen Ausflug in den Grunewald. Beim Spaziergang wird geschaut, geplaudert und Zukunft geplant.
Corinna grollt nach ihrem Streit mit Marcell. Kommerzienrat Treibel will mit Erzieherin Frau Honig über Enkelin Lizzi sprechen und hört was über Engel.
Jennys jüngerer und noch lediger Sohn Leopold ist Mittelpunkt heikler Gespräche, reitet aber lieber aus und trinkt Kaffee. Doch bitte nicht mehr als eine Tasse!
Beim Frühstück anderntags genießen Jenny und ihr Gatte fröhliche Zuckerzeiten, sind aber geteilter Meinung über einige Familieangelegenheiten. Auch Schwiegertochter Helene und ihr Mann Otto, Jennys älterer Sohn, diskutieren eifrig.