Die SWR Bestenliste ist die Mutter aller Bücherlisten: Seit über 40 Jahren wählen 30 Literturkritiker*innen jeden Monat 10 belletristische Neuerscheinungen aus, denen sie möglichst viele Leser*innen wünschen.
Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker*innen Martina Läubli, Daniela Strigl und Jörg Magenau über ausgewählte Bücher. In Deutschland erscheinen ungefähr 90.000 Buchtitel pro Jahr, das sind rund 250 Titel am Tag. Eine Jury aus derzeit 30 renommiert
Ein Pferd in einer lauen Sommernacht, das zwei Frauen, Tante und Nichte, nach Hause begleitet. Die Tiere in Wien, die plötzlich den Aufstand proben. Ein Roman über die Solidarität unter den Lebewesen, und zwar unter allen.
Mehr als 1000 Seiten, 1954 erschienen, ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt, jetzt in deutscher Neuübersetzung. Es ist das Denken europäischer Intellektueller in Gesprächen und Debatten der Nachkriegszeit, das hier inszeniert wird.
Ein Ich in einem abgeschlossenen Zimmer, das an die Decke starrt und dort eine Spinne erblickt, die zur Beobachterin und Begleiterin wird. Ein Szenario, das zunehmend dystopisch wird. Und ein Ich, dessen Position kunstvoll in der Schwebe bleibt.
Auf mehr als 1000 Seiten ein wilder Ritt durch die Geschichte und durch Geschichten. Es kommen vor: Das Velebit-Gebirge, in dem die "Winnetou"-Filme gedreht wurden, ein Partisanenkämpfer und ein verschwundener Psychiatrie-Patient.
Über drei extreme Frauenfiguren, vermeintlich blässliche Männercharaktere und einen Videofilm-versessenen Erzähler sprachen die Jury-Mitglieder Sandra Kegel, Dirk Knipphals und Christoph Schröder.
Eine Videothek als Sehnsuchtsort eines Aufwachsens in der Provinz. Ein Mann kehrt in seine Heimatstadt zurück und erinnert sich an die vielen brutalen Filme, die er in seiner Kindheit gesehen hat. All das verschwimmt auf unheimliche Weise miteinander.
Kein Schlüsselloch-Roman über Magda Behrend, die später Magda Quandt und noch später Magda Goebbels heißen sollte. Was in diesem Roman offenbar wird, ist der phlegmatischer Opportunismus eines Mitläufers.
Was auf einer Berliner Party mit der Übergabe einer Katze beginnt, weitet sich aus zu einer Reise in eine verzweigte armenische Familiengeschichte und die Erzählung einer ungewöhnlichen Biografie. Privates und Politisches vermischen sich.
Der Abschluss einer Trilogie, die mit "Fremde Seele, dunkler Wald" begonnen wurde. Luisa Fischer ist ein haltloser Charakter, der sich selbst am wenigsten kennt. Es geht um Schuld, um einen möglichen Totschlag und einen Mordversuch.
Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker*innen Kirsten Voigt, Eberhard Falcke und Hubert Winkels über ausgewählte BücherModeration: Carsten Otte(Aufzeichnung vom 20. Juni 2024 im Staatstheater Mainz)
Neue Gedichte von Thomas Kunst, aufgeteilt in sechs Kapitel, adressiert jeweils an ein Familienmitglied. WÜ ist eine Katze; auch sie wird angesprochen. So leicht und mit feinem Humor schreitet sonst niemand durch die lyrischen Formen.