JACK. Gier frisst Schönheiten

Jack Unterweger kommt als Frauenmörder ins Gefängnis - und als gefeierter Schriftsteller wieder raus. Dann mordet er weiter.

Nach 15 Jahren Gefängnis kommt Jack Unterweger 1990 wieder frei. Trotzdem ist er jetzt berühmt als Schriftsteller und Knastpoet.

Jack Unterweger sitzt in Stein seine lebenslange Haftstrafe für den Mord an Margret Schäfer ab. Hier bringt er sich die Kunst des (Ab-)Schreibens bei und steigt in der Gefängnishierachie auf.

Langsam baut sich der verurteilte Mörder ein Netzwerk von Unterstützer: innen auf, die sich für seine Begnadigung einsetzen. Der Strafvollzug in Österreich soll reformiert werden, die Gefängnisleitung erkennt Unterwegers Potenzial als Vorzeigehäftling.

Das geprügelte Kind Jack Unterweger wuchs bei seinem Großvater auf. Einem Säufer, Spieler und Schläger. Die Mutter verließ Unterweger, der Vater war abwesend. In seiner Heimat Kärnten berichten Zeitzeug*innen, wie sie ihn als Kind erlebt haben.

Eine Nonne im Schweigekloster schickt Jack Unterweger Liebesgrüße auf Musikkassette, andere Verehrerinnen senden ihm Briefe mit Lippenstiftküssen in die Zelle. Warum fühlten sich so viele Frauen zu diesem Mörder hingezogen?

Gerüchte über Unterwegers Lebensstil machen die Runde: innerhalb seiner letzten 673 Tage in Freiheit sollen 152 Frauen auf ihn hereingefallen sein. Menschen, die Unterweger nach seiner Entlassung trafen, erzählen.

Den Sommer 1991 verbringt Unterweger in Los Angeles und erwürgt drei Sexarbeiterinnen. Zurück in Wien lernt Unterweger die 18-jährige Bianca kennen und macht ihr wenig später einen Heiratsantrag. Aber die Polizei ist ihm auf der Spur.

1992 geht Unterweger der Polizei in Miami ins Netz und wird nach Österreich ausgeliefert. Zwei Jahre später beginnt in Graz der Prozess wegen elffachen Mordes. Jack Unterweger stellt sich als unschuldig Verfolgten dar.

Abgründig und trickreich agierte Jack Unterweger. Host Malte Herwig bleibt dran. Und er hat einen Podcast-Tipp.