Klassische Musik – noch Fragen? Paul Bartholomäi gibt ganz persönliche Antworten: In jedem Podcast entschlüsselt er ein anderes Werk, lässt Zusammenhänge hörbar werden, führt in die Welt der Komponisten.
"Deutsche Volkslieder" von Johannes Brahms, da denkt man leicht an die Sammlung von Volksliedbearbeitungen, die der alternde Komponist als eine seiner letzten Arbeiten veröffentlichte.
"Wer diese Etüden spielen kann, der kann alles spielen", so geht die Rede in Musikerkreisen, und dem dürfte wohl auch so sein. Aber steigen wir hier in den Übungskeller des Pianistenheims hinab, wo angehende Virtuosen stundenlang Etüden trainieren?
Eine "klassische Sinfonie" - oder wie sie gern vornehm französisch genannt wird - "Symphonie classique" von einem Komponisten im frühen 20. Jahrhundert? Ist da jemand hoffnungslos anachronistisch? Oder spielt er ironisch zurückblickend mit der Tradition?
"Zwölftonmusik" – oh nein! Das ist doch verkopfte, konstruierte Musik, die nicht zum Anhören ist!
Prometheus! Die Identifikationsfigur einer ganzen Epoche, die wir als "Aufklärung" bezeichnen! Und dann Beethoven! Wer könnte besser als dieser menschliche Titan den mythologischen Titanen zum Singen bringen!
Wenn das kein guter Start ist! Mit dem sagenhaften Sänger Orpheus erobert eine neue Gattung die Bühne – und die Herzen des Publikums. Bis heute. Monteverdi hat mit seinem "L'Orfeo" 1607 einen frühen Meilenstein gesetzt.
Eine "Kostümparty" auf dem Klavier? Ja, das geht! Der junge Robert Schumann, der schwankte, ob er Musiker oder Schriftsteller werden sollte, komponierte einen imaginären Maskenball mit dem Namen "Carnaval". Wer da alles eingeladen ist?
"Symphonische Riesenschlangen" spottete Johannes Brahms über Bruckners orchestrale Monumentalbauten, und Bruckners Fünfte war für den Komponistenkollegen (oder besser -konkurrenten) ein gefundenes Fressen
Ausnahmsweise wildert der "Notenschlüssel" im Bereich der Unterhaltungsmusik. Aber ist Leonard Bernsteins moderne Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia" wirklich "nur Unterhaltungsmusik"?
"Bach" - der Name hat in der Musikwelt einen guten Klang. Auch schon im späteren 18. Jahrhundert.
"Unreine Musik" - so verurteilte der zeitgenössische Musiker und Verleger Hans Georg Nägeli das Werk Mozarts, und das war nicht theologisch gemeint, sondern stilistisch.
Friedliche Machtwechsel nach Wahlen auf kommunaler Ebene feiern - das konnte man schon im 18. Jahrhundert: In der freien Reichsstadt Mühlhausen bot man da musikalisch alles auf, was die 8000-Einwohner-Metropole zu bieten hatte.