Victor Klemperer hat in seinen Tagebüchern die großen Umbrüche notiert – von der Weimarer Republik über die Nazizeit bis zum ersten Jahrzehnt der DDR. Host und Historikerin Leonie Schöler nimmt uns mit in die Welt eines deutschen Zeitzeugen.
Wie konnten die Nazis legal die Macht übernehmen, sie ausbauen und über Jahre hinweg ungehindert Millionen Menschen ermorden? Was hat sie dazu bewegt? Leonie Schöler spricht mit Historiker Wolf Gruner über die Zeit des Nationalsozialismus und über die ...
Alliierte Truppen landen in der Normandie, trotz Niederlagen deportieren die Nazis systematisch Juden in Vernichtungslager. Victor Klemperer leistet Arbeitsdienst und nutzt den Feuersturm von Dresden zur Flucht. Deutschland verliert den Krieg.
Deutschland überfällt die Sowjetunion, der „Judenstern“ wird eingeführt, die systematische Deportation von Juden beginnt. Die „Mischehe“ mit Eva schützt Victor Klemperer, doch sein Leben ist geprägt von Demütigungen und der Frage: „Wie werde ich satt?“.
1939 müssen Juden ihre Wohnungen und Häuser verkaufen, Vermögen und Bargeld werden eingezogen, Ausreisen sind kaum mehr möglich. Auch die Klemperers werden ins Ghettohaus eingewiesen. Schließlich beginnt der Zweite Weltkrieg.
Zwangsvornamen, Hausdurchsuchungen, Pogromnacht – Schikanen und Zwangsmaßnahmen gegen Juden werden immer brutaler. Weitere Freunde emigrieren, Suizide häufen sich. Victor Klemperer ist isoliert, hat Bibliotheksverbot und erkennt: „Wir müssen fort!"
Die Universitäten werden gleichgeschaltet, die „Nürnberger Gesetze“ legalisieren die Unterdrückung von Juden, Freunde emigrieren. Victor Klemperer verliert seine Stelle, das Geld wird knapp. „Ich rechne mit Pogrom, Ghetto, Geld- und Hausentziehung.“
Hitler wird Reichskanzler, jüdische Geschäfte werden boykottiert, Beamte entlassen und Straßen umbenannt. Victor Klemperer beobachtet: „Der vollkommene Staatsstreich wird vom Volk gar nicht gemerkt.“ Er beginnt Notizen zur „Sprache des 3. Reiches“.
Wie konnten Hitler und die Nationalsozialisten die Macht ergreifen? Wie wehrhaft ist unsere Demokratie? Leonie Schöler widmet sich mit Historiker Wolfram Pyta Themen aus der Zeit der Weimarer Republik.
Ein enger Freund wird zum Nazi, erste Ferienorte beherbergen keine Juden mehr - der Faschismus grassiert. Victor Klemperer, Rabbinersohn, zum Protestantismus konvertiert, ringt um Zugehörigkeit: "Hier Juden, dort Arier, und wo bleibe ich?"
Der Außenminister wird ermordet, die Inflation galoppiert, Hindenburg wird zum Reichspräsidenten: der Antisemitismus wächst. Victor Klemperer geht als Professor an die TH Dresden und notiert: "Unheimlich, schrittweise geht Deutschland zugrunde".
Der Erste Weltkrieg ist verloren, deutsche Republiken werden ausgerufen und Politiker ermordet. Der Literaturwissenschaftler Victor Klemperer ist Zeuge dieser unruhigen Zeit - und der aufgeheizten, gewalttätigen Stimmung im Land.
Der Literaturwissenschaftler Victor Klemperer schildert, wie er die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus und die junge DDR erlebt. Host Leonie Schöler erläutert historische Zusammenhänge und blickt von heute auf die Geschehnisse damals.