Dana von Suffrin: Nochmal von vorne

Wer schmettert uns alle durch die Geschichte und lässt uns an den blödesten Orten aufkommen? Das fragt sich die Erzählerin heute. Und so beginnt der Roman mit einem Ausflug in das Jahr 1940, als die faschistischen Regierungen Deutschlands und Italiens übe

Mit der Nachricht vom Tod ihres Vaters Mordechai Jeruscher muss Rosa erst einmal allein klarkommen. Die Mutter ist schon vor Jahren verstorben, die Schwester ist ohnehin nie da, und auch jetzt ist Nadja natürlich nicht erreichbar. Nachdem Rosa im Krankenh

Alle Nummern, die Rosa von ihrer Schwester gespeichert hat, sind veraltet. Vielleicht findet sich ja beim Vater ein aktueller Kontakt? Der Besuch in der elterlichen Wohnung löst eine Flut von Erinnerungen aus. Auch an die schönen Zeiten, als Rosa und Nadj

Kompliziert ist nicht nur Rosas Herkunftsfamilie. Die Erzählerin leidet zudem unter der Trennung von David. Für zweieinhalb Jahre hatten sie sich vorgemacht, ein smartes Akademikerpärchen zu sein - bis David auf große Forschungsreise entschwunden war. Abe

Rosas jüdische Großeltern kommen aus Rumänien, überlebten und reisten bald nach Israel aus, wo sie zwei Söhne aufzogen. Der ältere sollte nach Deutschland gehen und Rosas Vater werden, der jüngere war Arie. Eines Tages meldet sich Arie bei der Münchener F

Rosa und ihre Familie warten noch immer auf Arie, den Bruder ihres Vaters. Der Tisch ist seit mittags gedeckt, und der Vater hat sich schon mehrfach rasiert. Für Rosa fühlt es sich an, als hätten sich alle auf ein Theaterstück vorbereitet, das einfach nic

Rosas Vater hielt sich tapfer, er wollte das Sterben "wie eine lästige, aber notwendige Angelegenheit hinter uns bringen". Alle paar Wochen fuhr sie mit ihm ins Klinikum und zurück - in die Wohnung, in der sie jetzt noch immer nach Nadjas Nummer sucht und

Rosa erzählt von einem wiederkehrenden Traum. Darin sind alle Jeruschers wieder lebendig, sitzen um den Tisch und spielen. Mit dabei Hund Dovid. Großmutter Zsazsa beklagt, es sei eine Sünde, einem Hund einen Menschennamen zu geben, "eines jiddischen Mensc

Rosa hat den Entrümpler bestellt, Herrn Ründiger. Während sie in der väterlichen Wohnung auf ihn wartet, kommen die alten Geschichten hoch. Ständig stritten die Eltern. Egoismus warf der Vater ihrer Mutter vor, umgekehrt behauptete die, er habe ihr Leben

An jenem Schicksalstag, an dem die Jeruschers so lange vergeblich gewartet hatten, war Onkel Arie tödlich verunglückt. Aber jetzt denkt Rosa an einen noch früheren Kindheitssommer zurück, den ihre Familie mit Arie am Strand von Tel Aviv verbracht hatten:

In der Umkleide vom Stadtstrand in Tel Aviv war Nadja mit Benny erwischt worden, was bei Rosas Eltern zu einem tagelangen Streit führte. Bei diesen ewigen Streitereien waren die Rollen immer gleich verteilt: Der Vater verzweifelte am Zustand der Welt und

Es wird also wieder eine Beerdigung geben. Rosa und Nadja werden wieder auf den Friedhof müssen. Aber anders als bei der Beerdigung vor sieben Jahren wird es diesmal eine Leiche geben. Die Urne ihrer Mutter war leer gewesen, denn Veronika war auf einer th