Corinna Harfouch liest "Eine Frau" von Annie Ernaux

Schrittweise beschreibt Ernaux nach dem Tod ihrer Mutter deren Weg vom Zimmer im Pflegeheim zur Beerdigung. Während der Verlust ihr alltäglich entgegenschlägt, erzählt sie vom Aufwachsen der Mutter auf dem Land.

Mit einem Mann, den sie sich aussuchen konnte, eröffnet die Mutter als junge Frau ein Lebensmittelgeschäft. Sie entflieht als Einzige aus der Familie der Armut. Ihren Aufstieg sieht sie als eine Frage der Bildung.

Mit dem Erwachsenwerden der Tochter beginnt auch deren sozialer Aufstieg. Studium, Umzug und Lehrberuf wälzen das Leben um und die Mutter hat Schwierigkeiten, in dieser veränderten Welt anzukommen.

In ihrer neuen Wohnung in Yvetot fühlt sich die Mutter für nichts zu alt. Schrittweise aber ermüdet sie, erkrankt an Alzheimer, kommt in die Geriatrie. Welche Rolle können Mutter und Tochter im Leben der anderen spielen?