In New Orleans gibt es eine der dynamischsten Live-Musikszenen der Welt. Die Stadt gilt als Wiege des Jazz. Große Jazzer wie Buddy Bolden, Louis Armstrong oder die Marsalis Brüder haben hier ihre Spuren hinterlassen. Die Musik hält New Orleans bis heute am Laufen. In den Straßen des historischen Viertels French Quarter, wie der Royal Street, sorgen Straßenmusiker mit ihren Auftritten für ausgelassene Stimmung. In Clubs wie der Preservation Hall spielen Jazzer wie Shannon Powell im traditionellen New Orleans Stil auf. Einzig die noch berühmtere Bourbon Street ist im Laufe der Jahrzehnte zu einer lauten Trink- und Vergnügungsmeile verkommen. Durch das benachbarte Viertel Tremé zieht jeden Sonntag, angeführt von Brass Bands, eine Secondline. In Straßen tönt auf dem Marsch zum Friedhof langsame Trauermusik, die sich nach dem Begräbnis, auf dem Weg zurück in die Stadt, in heitere Rhythmen verwandelt - die Leute feiern die guten Zeiten, die sie mit dem Verstorbenen verbracht haben. Vor fast 20 Jahren brachte nach dem Wirbelsturm Katrina und seinen vielen Toten erst die Musik wieder Leben in die Stadt zurück. Für uns hat sich Egon Koch auf die Spuren der einzigartigen Musikgeschichte von New Orleans gemacht. Er hat sich durch das French Quarter treiben lassen, hat den Ort aufgesucht, an dem Louis Armstrong geboren wurde, ist einer Secondline gefolgt, und hat sich sagen lassen, die nächste Generation von Musikern wachse heran.