Ein Hahn legt ein Ei – das bringt für die Menschen im Spätmittelalter die göttliche Ordnung durcheinander. Der Hahn muss auf den Scheiterhaufen, 1474 in Basel... Wenn ein Tier im späten Mittelalter etwas tut, was nicht in die weltliche und geistliche Ordnung passt, kann es vor Gericht kommen. Denn ihm wird Willensfreiheit unterstellt. Damit kann es als Rechtssubjekt beschuldigt, angeklagt und verurteilt werden. *** Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: René Hendricks (Tierarzt); Ferdinand Leuxner (Historiker am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften an der Uni Würzburg); Peter Dinzelbacher: Das Fremde Mittelalter - Gottesurteil und Tierprozess. Essen 2006