Auf dem Bild sind zwei Gesichter in Großaufnahme zu sehen, die einander zugewandt sind, vor einem lilafarbenen Hintergrund. Unten im Zentrum ist die Schrift "Schnaps? Das gabs im Osten nicht" zu lesen
MDR SACHSEN-ANHALT

Schnäppchen? im Osten gabs das nicht

Von drüben und drüben · 13.10.2020 · 44 Min.
Auf dem Bild sind zwei Gesichter in Großaufnahme zu sehen, die einander zugewandt sind, vor einem lilafarbenen Hintergrund. Unten im Zentrum ist die Schrift "Schnaps? Das gabs im Osten nicht" zu lesen
Erscheinungsdatum
13.10.2020
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Podcast

Kein Shopping-Fan: Ab MinutenMario Köhne berichtet davon, dass es im Westen eigentlich immer alles zu kaufen gab. Doreen Jonas erzählt im Gegenzug, wie es ist, sich anstellen zu müssen, weil es mal wieder Wassermelonen gibt. Oder, weil der Händler gefütterte Winterschuhe bekommen hat. Ob sie davon geprägt wurde? "Ich bin keine Schnäppchenjägerin. Ich bin da relativ unaufgeregt", sagt sie heute. Das liegt aber auch daran, dass es Schnäppchen in der DDR einfach nicht gab. Das lag schon an den vorgegebenen Einheitspreisen. Und: "Es gab im Osten nur Jäger nach Dingen, die es nicht gab."Dederon-Beutel, Netze und Wäschekörbe für den Einkauf: Ab MinutenNotgedrungen war die DDR in mindestens einem Punkt der Zeit voraus: Plastiktüten gab es beim Einkauf nicht. "Wir hatten Körbe, Dederon-Beutel oder Netze", erzählt Jonas. Aber auch bei Mario Köhne im Westen wurde selten mit Plastiktüten eingekauft. Wenn ein Großeinkauf gemacht wurde, standen im Kofferraum Wäschekörbe bereit. Dort wurden die Lebensmittel verpackt und konnten so einfach ins Haus gebracht werden.Klamotten von Älteren auftragen: ab MinutenDas gab es tatsächlich in beiden deutschen Staaten: Die jüngeren Geschwister oder Cousinen und Cousins mussten die Kleidungsstücke der Älteren auftragen. Aber auch da gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Staaten. Köhne fühlte sich mit solchen Klamotten eher unwohl. Jonas dagegen freute sich riesig: "Meine Cousinen hatten immer hippe Sachen aus West-Berlin." Auch lange Hemden ihres Onkels hat sie aufgetragen. Zur Not wurde umgenäht oder gekürzt.Und heute?: ab MinutenKöhne meint, Menschen aus dem Osten wertschätzen es das heutige Angebot viel mehr. Jonas sagt: "Heute genieße ich es, wenn ich weiß: Das kann ich jetzt bekommen." Das liege aber auch daran, dass man keine großen Geldsorgen habe. Und die Folge endet - ganz im Klischee - mit einer Bananen-Geschichte.

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