Von Bachs Johannes-Passion gibt es so viele CD-Aufnahmen, dass man sie kaum mehr zählen kann. Entsprechend weit ist das Spektrum der Deutungen - es reicht von nachromantischem philharmonischem Betroffenheitspathos bis hin zu filigraner Detailarbeit mit historischen Instrumenten. Neues, denkt man, ist bei diesem Hit des Barockmusik-Repertoires nicht mehr zu entdecken. Warum also eine weitere Einspielung des Werks herausbringen? Der dänische Dirigent Lars Ulrik Mortensen und sein Ensemble Concerto Copenhagen haben es getan. Sie haben das Rad nicht neu erfunden, aber wichtige Aspekte in den Vordergrund gestellt und aus der Passion ein spannendes oratorisches Konzentrat gemacht, findet Kritikerin Susanne Benda.