Von der Kunst, Gefühle zu zeigen: Arien und Strophenlieder des 18. Jahrhunderts leben von der Affektenlehre, die für jede menschliche Gefühlsregung ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten hat. Wut, Trauer, Freude, Liebe - die ungreifbaren Emotionen unterliegen musikalischen Regeln. Alessandro Scarlatti macht sie sich in seinen Opern zueigen ebenso wie seine Zeitgenossinnen, die Komponistinnen Camilla de Rossi und Maria Margherita Grimani. In Stuttgart sind es geistliche Werke, in denen der Ausdruck auf biblische Figuren oder Heilige projiziert wird. Und im Kontrast dazu dann instrumentale Einwürfe: die hohe Kunst des Zusammenspiels von Klang- und Instrumentengruppen.