Keine Woche nach dem mutmaßlich islamistischen Anschlag von Solingen hat sich die Bundesregierung offenbar auf konkrete Maßnahmen geeinigt. Dabei stehen die Geflüchteten im Fokus, für die nach dem Dublin-Prinzip eigentlich ein anderer EU-Staat zuständig ist - so wie im Fall des Syrers Issa Al H., der beim Solinger Stadtfest drei Menschen erstochen und acht weitere verletzt haben soll. Susanne Schröter findet die schnelle politische Reaktion richtig. Die Islamwissenschaftlerin leitet das "Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam" und bezeichnet Deutschland als "Traumland für Flüchtlinge", da die Leistungen vergleichsweise hoch und das Abschiebe-Risiko niedrig sei. Wenn es politisches Ziel sei, die die Zahl der Geflüchteten zu reduzieren, sei es richtig an den so genannten "Pull-Faktoren" anzusetzen. Nur so könne Integration wieder besser gelingen, so Schröter im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Arne Wiechern. Die Bereitschaft zur Integration würde sie zudem von Geflüchteten viel stärker einfordern: "Wir können keine multikulturelle Einwanderungsgesellschaft aufbauen, die für alle funktioniert, wenn nicht ein Minimum an Zustimmung existiert."