Auswandern aus Angst vor AfD und RechtsruckBekannte und Angehörige zum Bleiben überzeugen?Dazu ein Gespräch mit dem Leipziger Religions- und Kirchensoziologen Gert PickelEine Kurzstudie des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) zeigt: Jede vierte befragte Person mit Migrationshintergrund erwägt mindestens hypothetisch, Deutschland zu verlassen; jeder zehnte hat konkrete Pläne auszuwandern – aus Angst vor der AfD und dem Erstarken ihrer Forderungen. Bei Befragten ohne Migrationshintergrund überlegt mehr als jede zehnte Person. Deutlich mehr würden bei Beteiligung der AfD an einer Landesregierung in ein anderes Bundesland ziehen. Im „Religion und Welt“-Gespräch erläutert Gert Pickel, Professor für Religions- und Kirchensoziologie an der Uni Leipzig: Ab- und Auswanderungen hätten nicht nur einen weiteren Verlust von Fachkräften zur Folge. Sie würden auch für ein stark verändertes politisches Klima sorgen: AfD-Gegner und Menschen mit Migrationsgeschichte sowie deren Unterstützer gerieten immer mehr unter Druck. Wie soll man also mit Menschen im persönlichen Umfeld sprechen, die überlegen, zu gehen? Der Leipziger Religionssoziologe rät zum offenen Gespräch. Christinnen und Christen sollten zudem in ihren Gemeinden in den Dialog gehen, sowohl mit Menschen mit Migrationsgeschichte als auch mit AfD-Sympathisant*innen. Die „klare Kante“ der Kirchenleitungen gegen die AfD begrüßt Pickel.