In den frühen 70ern war Rock n‘ Roll tot. Die spontane Energie und Dringlichkeit war verloren gegangen und hatte sich verloren in endlosen Gitarrensoli, mystischen Gesängen und im Nebel der Prog Rockbands. Die Ramones änderten das mit einem kompromisslosen Ansatz. Mit drei Power-Akkorden im Hochgeschwindigkeitstempo rissen die Jungs den Rock and Roll aus seinem Koma und erfanden dabei Punk, kaum ein Song der Ramones war länger als 2 Minuten und 30 Sekunden. Die fiktive Bruderschaft der Ramones kam aus dem jüdisch geprägten New Yorker Stadtteil Forest Hills. Die vier sangen über die Langeweile in ihrem Alltag, übers Kiffen, Klebstoff schnüffeln, aber auch über die große Liebe und das amerikanische Weltbild aus der Sicht von Arbeiterfamilien. Vier langhaarige Typen mit Topf-Frisuren, in schwarzen Lederjacken und durchgewetzten Röhrenjeans, sie sahen aus wie Rock and Roll-Aliens aus einem Comic. Die Aliens hatten in der realen Musikgeschichte einen enormen Einfluss. Von den Sex Pistols bis Motörhead, von Metallica bis Nirvana, haben sich unzählige Bands von den Ramones anstecken lassen. 50 Jahre nach Bandstart strahlt das Vermächtnis der Ramones heller denn je. Noe Noack würdigt in dieser Stunde die Geschichte von fünf Jahrzehnten Ramones.