Ich bin wieder in Kyjiw. In meiner Stadt. Nach einer langen Pause. (...) Ich komme um Uhr morgens mit dem Nachtzug aus Polen an. Es ist dunkel und kalt, die Straßen sind leer, die Sperrstunde ist gerade beendet. (...) Es sind nur wenige, die zusammen mit mir diese Reise machen. Aber ich spüre sofort ein Gefühl der Wärme und der Gemeinsamkeit. (...) Am Tag meiner Ankunft, am 31. Januar, erlebte ich den Luftalarm sechs Mal am Tag. Aber ich hörte keine Explosionen, keine Beschüsse und entschied mich, nicht in den Schutzbunker zu gehen, sondern die Wohnung zu wärmen und die Stadt zu erleben.