Ein Schlitzohr und ein akribischer Forscher soll er gewesen sein: Johann Friedrich Böttger prahlte damit, Gold herstellen zu können. Und schwupps waren die Könige seiner Zeit hinter dem Apothekergesellen her. Aus Angst vor dem preußischen König floh Böttger nach Sachsen. Dort versprach der Sächsische Kurfürst August der Starke, ihn zu beschützen. Einzige Bedingung: Die leere Staatskasse mit selbstgemachtem Gold aufzufüllen. Zwölf Jahre lang versuchte Böttger das mit vielen Experimenten. Er lebte an verschiedenen Orten und arbeitete in geheimen Laboren: Auf der Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz, auf der Albrechtsburg in Meißen und auf der Jungfernbastei in Dresden. Doch August der Starke wartete vergebens. Gold herzustellen, schaffte Böttger nicht. Doch gemeinsam mit dem Gelehrten Ehrenfried Walther von Tschirnhaus ist etwas anderes gelungen: Sie kamen hinter das Geheimnis der Rezeptur und die Herstellungsweise für das "Weiße Gold". Damit konnte nun auch in Europa Porzellan hergestellt werden. Mitgeholfen haben soll auch der Bergbaubeamte Gottfried Pabst von Ohain. Für August der Starke war das eine Sensation. Denn das Porzellan aus Sachsen war für ihn fast genauso wertvoll, wie echtes Gold. Nun musste er es nicht mehr teuer aus China einkaufen. Johann Friedrich Böttger wurde in Schleiz geboren und lebte von 1682 bis 1719.Von Katalin Valeš.Geeignet für Kinder ab 8 Jahren.Im Zeithüpfpodcast zu hören: Nico Holonics als Johann Friedrich Böttger, Ellen Hellwig als Leos Oma, Christoph Stelzner – Lange als Wächter und Lao Luno W. als Leo vom MDR-Kindersprechensemble unter Leitung von Conny Wolter.Redaktion: Sandra Manuela Hänel.Produktion Mitteldeutscher Rundfunk 2023.