Unlearn Patriarchy
SWR Kultur

Noch lange nicht gleichberechtigt - Kristine Harthauer über den zweiten Band der Erfolgsreihe "Unlearn Patriarchy"

Kultur aktuell · 14.03.2024 · 9 Min.
Unlearn Patriarchy
Erscheinungsdatum
14.03.2024
Rubrik
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Warum ist eigentlich noch immer Patriarchat? Und vor allem: (Wie) können wir es verlernen? Antworten auf diese Fragen gibt der Essayband "Unlearn Patriarchy 2": In 13 Essays schreiben bekannte Namen wie die Anwältin Asha Hedayati oder die Autorin Nicole Seifert darüber, wie sich das Patriarchat auf unser Leben auswirkt - und wie wir es verlernen können. "Unlearn Patriarchy 1" war SPIEGEL-Bestseller Auch die Herausgeberinnen des ersten Bandes von "Unlearn Patriarchy" mussten "verlernen": Sie haben sich dafür entschieden, einem neuen Herausgeberinnen-Team die Arbeit am zweiten Band anzuvertrauen: Emilia Roig, Politikwissenschaftlerin, Alexandra Zykunov, Autorin und Journalistin, und Silvie Horch, Lektorin im Ullstein Verlag, wo "Unlearn Patriarchy" erscheint. Herausgekommen ist wieder eine breite und diverse Sammlung an Essays rund um das Thema Patriarchat. Patriarchat prägt unseren Alltag Insgesamt dreizehn Essays zeigen, wie viele Bereiche in unserem Leben vom Patriarchat geprägt sind: Von Architektur über Medizin oder Sport. Was alle Texte ausmacht, ist der persönliche Bezug der Autor*innen zu ihrem Thema: Sie sind Expert*innen in ihrem Gebiet, weil sie sich als Journalist*innen oder Autor*innen damit beschäftigen oder in dem Bereich wie Medizin oder Sport beruflich arbeiten. Mädchen meiden Spielplätze So schreibt zum Beispiel die Architektin Karin Hartmann darüber, wie Stadtplanung immer noch zu selten die Bedürfnisse von Frauen, alten oder eingeschränkten Menschen berücksichtigt. In öffentlichen Anlagen fehlten Bänke und Toiletten, was den Aufenthalt für Mütter oder ältere Menschen einschränke. Und sie weist auf die britische Initiative "Make Space for Girls" hin: 59% der Mädchen gaben laut einer britischen Studie an, sie fühlten sich in Parks nicht willkommen. Der Grund: Zu viele große Jungsgruppen, die den Platz für sich einnehmen, die Mädchen beobachten oder ihr Verhalten kommentieren. Die Lösung könnten kleinteilige Flächen sein und Geräte, die Mädchen gern nutzen wie eine Kletterfläche oder eine Bühne. Hartmann beschreibt einen Spielplatz in Malmö, wo das umgesetzt wurde. Ein gutes Beispiel, dafür, wie Stadtplaner*innen aktiv Bedürfnissen von Menschen erfragen und umsetzen, die sonst öffentliche Räume meiden - "Unlearn Patriarchy" eben.

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