Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten
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Nahost-Experte Daniel Gerlach: Forderungen nach Auflösung des Palästinenserhilfswerks sind deplatziert

Kultur aktuell · 31.01.2024 · 5 Min.
Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten
Erscheinungsdatum
31.01.2024
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Der Skandal um das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen, UNRWA, ist groß: Seit Hinweise bekannt geworden sind, dass zwölf Mitarbeiter des Werks aktiv beteiligt gewesen sein sollen an dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und seit Hinweisen des israelischen Geheimdienstes, dass bei rund zehn Prozent der rund 13.000 UNRWA Mitarbeiter im Gazastreifen private wie auch familiäre Kontakte zur Hamas bestehen. Jetzt werden Forderungen laut, die Hilfsorganisation aufzulösen. Daniel Gerlach, Gründer des Magazins "Zenith", findet das deplatziert: "Man muss sich nur mal anschauen, was die Auflösung von UNRWA eigentlich bedeuten würde. Wer dann tatsächlich die humanitäre Versorgung übernehmen würde im Gazastreifen und in anderen Gebieten." Die humanitäre Versorgung der Bevölkerung sei desolat. Man müsse über politische Reformen der UNRWA diskutieren, aber nicht in diesem Augenblick, wo sie ihre wichtigste Aufgabe wahrnehmen müsse, so der Nahost - Experte.

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