Über den Unterschied zwischen Umgangs- und Sorgerecht - ab MinutenSorgerecht und Umgangsrecht sind zwei paar Schuhe. Beim Sorgerecht geht es darum, wer die großen Entscheidungen für das Kind treffen darf. Also wo lebt das Kind? Wie läuft die Gesundheitsvorsorge oder die Vermögensvorsorge? Beim Umgangsrecht geht es um den regelmäßigen Umgang mit dem Kind, dass man es sehen darf und ggf. auch mal mit ihm zusammen in den Urlaub fahren kann. Beides sind völlig verschiedene Verfahren, wie Angelika Hentschel, Anwältin für Familienrecht, berichtet.Über die Veränderung der Gesetzgebung in den letzten Jahren - ab MinutenNoch vor etwas mehr als 20 Jahren war es selbstverständlich, dass das alleinige Sorgerecht von Kindern auf die Mutter übertragen wird, wenn es zur Scheidung kommt. Dies hat sich mittlerweile geändert. Heutzutage würde es automatisch ein gemeinsames Sorgerecht im Fall einer Trennung geben. Wenn ein Elternteil die alleinige Sorge beantragt, prüft das Gericht, inwiefern es dem Kindeswohl entspricht.Eine Trennung sei für die Kinder nie gut, berichtet Hentschel. Ausnahmen bilden Fälle von Gewalt oder ähnlichem, wo es besser ist, sich von einem Elternteil zu trennen, um solchen Faktoren aus dem Weg zu gehen. Diese Prozesse um Sorge- und Umgangsrecht sind laut Hentschel oft Kämpfe um Kinder, bei denen es häufig viel zu wenig um die Kinder geht, sondern um Machtkämpfe zwischen Mutter und Vater.Aussagen von Kindern vor Gericht - ab MinutenKinder ab einem Alter von 14 Jahren müssen vor Gericht angehört werden. Aber auch jüngere Kinder werden oftmals im Prozess geladen, um ihre Sicht der Dinge zu erfahren. Kindesanhörungen finden in einem ganz kleinem Rahmen statt, nur mit der Richterin oder dem Richter, ggf. der Anwältin oder dem Anwalt des Kindes und dem Kind selbst.Über die Rolle vom Jugendamt und Verfahrensbeiständen in den Prozessen - ab MinutenWenn es um Sorgerechts-Streitigkeiten geht, wird das Jugendamt immer involviert und gibt eine Einschätzung ab. Verfahrensbeistände sind die Anwältinnen und Anwälte der Kinder oder oder fachlich vorgebildete Sozialpädagoginnen und -pädagogen, die sich einen Überblick über den jeweiligen Fall verschaffen und dazu eine Stellungnahme abgeben.In diesen hochemotionalen Fällen ist es für die beteiligten Personen wichtig, sich nicht von den Emotionen leiten zu lassen, sondern im Sinne des Kindeswohls zu handeln und die Kinder nicht unnötig mehr zu belasten.Über die verschiedenen Interessen der Elternteile - ab MinutenWenn es nach dem Gerichtsprozess zu einem Wechselmodell oder ähnlichem kommt, ist die Angelegenheit für viele Eltern weiter sehr emotional und belastend. Aber ihre wichtigste Aufgabe sollte es sein, das Kind so gut wie möglich zu schützen. Daher rät Hentschel oft, sich Hilfe in solchen Situationen zu holen - für das Wohl der Kinder und das eigene Wohl.