Folge 2: Manuela. Nestbau in der Herbertstraße. „Ich war ja noch minderjährig, als ich hier gelandet bin. Und ich musste ja zusehen, dass ich irgendwo schlafen kann, hab gefeiert und dann auch mal jemanden kennengelernt und bin mit denen mitgegangen. Und dann bin ich wieder auf der Reeperbahn gelandet.“ Manuela Freitag kam als Jugendliche auf der Suche nach ihrer Mutter nach St. Pauli und wurde Prostituierte. „Wenn du einmal auf St. Pauli gelandet bist und du arbeitest halt auch auf St. Pauli, dann vereinnahmt dich das so wie eine eigene Stadt. Man konnte den Frisör hier erledigen, man konnte einkaufen, den Imbiss gab es, den Klamottenladen, Kino gab es. Es war alles da, was da sein musste, um sein Wohlbefinden abzudecken.“ In „Kiezkinder“ geht es um vier Menschen, die als junge Leute, als Kinder und Teenager, St. Pauli erlebt haben: Den Sohn einer Kiez-Größe, eine Sexarbeiterin, eine Polizistin und einen Punk. Sie waren Jugendliche, als in den frühen 80er Jahren die organisierte Kriminalität auf die Reeperbahn kam und die Polizei mit der „Fachdirektion 65“ daran arbeitete, dem etwas entgegenzusetzen. Es geht um Glamour und Elend, Familienleben und Drogensumpf, Sex und ein Virus, das damals alles veränderte: HIV. Und es geht um die sehr persönlichen Geschichten von diesen vier Menschen: Charly Carstens, Manuela Freitag, Esther Lindemann und Schorsch Kamerun. Erzählerin im Podcast: Julia Hummer. Technische Realisation: Tobias Falke, Markus Freund, Jens Kunze, Marvin Leesch und Jan Merget. Regie: Nikolai von Koslowski, Redaktion: Ulrike Toma. Eine Produktion des Norddeutschen Rundfunks 2022. Kiezkinder. Die 80er in Hamburg, St. Pauli ist ein Podcast von den Machern der Dokuserie „Reeperbahn Spezialeinheit FD65“, Ina Kessebohm, Georg Tschurtschenthaler und Florian Fettweis. Die Dokuserie „Reeperbahn Spezialeinheit Fachdirektion 65“ gibt es in der ARD Mediathek. https://www.ardmediathek.de/sendung/reeperbahn-spezialeinheit-fd65/staffel-1/Y3JpZDovL25kci5kZS80ODM4/1 Mehr Infos unter https://www.ndr.de/reeperbahn