Eine starke und letztlich unerfüllte Sehnsucht des Thomaskantors Bach hieß Dresden. Deshalb nutzte er 1733 nach dem Tod Augusts des Starken die Gunst der Stunde und sandte dem neuen Kurfürsten Kyrie und Gloria einer lateinischen Messe für den katholischen Hof an der Elbe ‒ in der Hoffnung auf ein Amt oder wenigstens einen Titel. Warum er die beiden Sätze gegen Ende seines Lebens zur vollständigen Messe erweiterte, ist unbekannt. Doch dabei entstand eines der großartigsten Kirchenwerke von zeitloser und überkonfessioneller Gültigkeit.