Die sechs Brandenburgischen Konzerte gehören, neben dem Musicalischen Opfer für Friedrich II., zu den Zyklen Bachs, die einem lebenden Herrscher gewidmet waren ‒ in diesem Fall dem musikkundigen Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg. Da aber die Widmung an hochwohlgeborene Persönlichkeiten in feudalen Zeiten mehr bedeutete als ein unverbindliches Präsent, arbeitete Bach in jedes Konzert einen Aspekt des „idealen“ Fürsten hinein: von der Jagdleidenschaft im ersten über Ruhm, Gottesfurcht und Kriegsführung bis zu Tod und Trauer im letzten Konzert. So sind die Sechs Konzerte für verschiedene Instrumente, wie sie eigentlich heißen, nicht nur grandiose Musik für virtuose Musiker, sondern eine schmeichelhafte Allegorie auf den Adressaten.