In Bachs "Kaffee-Kantate" BWV 211 preist der Teenager Ließgen den Hochgenuss des Kaffeetrinkens, das im weltoffenen Leipzig viele Anhänger hatte. Bach selbst konzertierte mit seinem Collegium musicum regelmäßig im Kaffeehaus, trank Bier und Branntwein, rauchte und wusste überhaupt die Annehmlichkeiten der Messestadt zu schätzen ‒ auch wenn er mit ihren Einwohnern zuweilen aneinander geriet. Seine Kantate "Vergnügte Pleißenstadt" sang jedenfalls Leipzigs Loblied: "Und dich, geliebter Handelsplaz / Will ich als einen theuren Schatz / In meiner Seele tragen / Und aller Welt von deinem Ruhme sagen."