In seinen ersten Berufsjahren hat sich Bach am längsten in Weimar aufgehalten. Nach einem kurzen Aufenthalt als Lakai und Violinist ließ er sich 1708, gut sechs Jahrzehnte vor Goethe, in der Herzogstadt an der Ilm nieder, wo er bis zu seiner „unehrenhaften“ Entlassung im Dezember 1717 weilte. In Weimar begann Bach sein regelmäßiges Kantatenschaffen, hier beschäftigte er sich mit Vivaldis modernen Solokonzerten ‒ und wurde zum vielfachen Familienvater. Es waren die entscheidenden Jahre für Bachs Ausbildung zum Universalmusiker und seine Positionierung in der Gesellschaft des frühen 18. Jahrhunderts.