Normalerweise werden Museumspräsentationen von ausgewiesenen fachlichen Expert*innen kuratiert. Welchen Mehrwert kann es haben, wenn Menschen, die gerade nicht Expertinnen oder Experten sind, eine Ausstellung gestalten? In den Institutionen kann es den gewohnten Blick auf die eigenen Objekte durcheinander wirbeln. Und am Ende entstehen gerne mal Ausstellungen, die die Besucherinnen und Besucher irritieren, überraschen, empören oder zum Lachen bringen. Die neue Ausstellung „Ich muss mich erst mal sammeln“ von Jakob Lena Knebl und Markus Pires Mata im Hessischen Landesmuseum Darmstadt (15.11.24 – 16.02.25) sprengt mit subversiver Lust die Gattungs- und Sammlungsgrenzen. Und die aktuelle Schau „Country bin pull’em. Ein gemeinsamer Blick zurück“ im Weltkulturen Museum in Frankfurt (1.11.24 – 31.08.25) ist eine echte Ermächtigung derer, die einst beforscht wurden – und nun ermöglichen, dass wir ihre Kultur, die immer noch lebendig ist, endlich einmal richtig verstehen können.