Überall in Europa erhielten die Feinde von Demokratie und Rechtstaat gerade sehr starken Zulauf und Ostdeutschland nehme diesbezüglich eine Art Vorreiterrolle ein. In seinem neuen Buch "Freiheitsschock. Eine andere Geschichte Ostdeutschlands nach 1989/90" (erschienen bei C.H. Beck) legt der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk die Gründe dafür dar. Einer davon: Autoritäre Denkmuster und Staatsvorstellungen hätten sich hier über die DDR-Zeit hinweg bis heute in weiten Teilen der ostdeutschen Bevölkerung gehalten. Daher die weitverbreitete Ablehnung der liberalen, westlichen Demokratie und Affinität zu Putins Diktatur. In beidem seien sich im Übrigen die Feinde der Demokratie, rechts wie links, einig. Mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen warnt Kowalczuk davor, die Freiheit, wie sie 89/90 erkämpft wurde, zu verraten. Kowalczuks Betrachtung enthält zweifellos einige unangenehme Botschaften. Das Gespräch führt Stefan Nölke. Verfügbar bis 24. August 2025