"Sich nicht erklären zu müssen, ist das größte Privileg" - sagt die afrodeutsche Schauspielerin Lara-Sophie Milagro. Sie wuchs in Bremen auf, war in den 1980er Jahren die einzige Schwarze an ihrer Schule und bekam trotz bester Noten eine Realschulempfehlung. Nach dem Schauspielstudium in London erhielt sie lauter stereotype Rollen. Lady Macbeth? Als Schwarze könne sie so was nicht spielen. Rassismus im Kulturbetrieb ist für sie ein strukturelles Problem: "Die Struktur ist sexistisch und rassistisch und sorgt dafür, dass sich das System am Leben erhält. Außer man tut aktiv etwas dagegen."