Mit der Medienmarke "Al Jazeera" verfügt Katar über einen der wichtigsten und einflussreichsten Nachrichtensender der arabischen Welt. ZEIT-Journalist Yassin Musharbash bezeichnet den Start des Senders in den 1990er Jahren als "Urknall-Moment", weil plötzlich auch Minderheiten und Oppositionelle zu Wort kamen. Im Laufe der Jahre wird aber klar: Der Übergang zwischen Journalismus made in Qatar und Propaganda ist fließend. Mit seinem Reichtum finanziert das Emirat "Al Jazeera" mit und bietet dadurch auch Islamisten eine Plattform - allen voran dem Prediger Yussuf al-Qaradawi, der dort lange Zeit seine Ideologie verbreiten durfte. Der geopolitische Einfluss des Senders ist so stark, dass vom "Al Jazeera Effect" die Rede ist. Die Macht, die der reiche Wüstenstaat dadurch gewinnt, geht den Nachbarländern zu weit. Bei ihren Recherchen vor Ort in Katar erfährt Pune Djalilevand vom ARD Politik-Magazin "Kontraste", wie Journalisten im Emirat an der kurzen Leine gehalten werden. Investigative Berichterstattung ist nicht erwünscht. Das Land rangiert bei der Pressefreiheit auf den hinteren Plätzen. Die Katarer selbst scheint die Zensur aber nicht allzu sehr zu stören. Offenbar wünschen sie sich, dass auch soziale Medien kontrolliert werden. Ein Team von Journalisten von rbb, BR und ZEIT hat monatelang in und zu Katar recherchiert. Welche Strategien verfolgt das Land, das die meisten als Gas- und Öllieferanten und als Gastgeber der Fußball-WM kennen? Der Podcast "Geld Macht Katar" gibt Antworten. Außerdem gibt es zum Thema eine Dokumentation in der ARD-Mediathek und ein Dossier in DIE ZEIT. Moderation und Skript: Lena Petersen. Team: Pune Djalilevand, Yassin Musharbash und Benedikt Nabben. Dank an: Ole Pflüger und Marc Krüger und die Redaktionen von der ZEIT, Report München und Kontraste.