Manche Menschen, die bereits an der Schwelle zum Tod standen, berichten von fantastischen Visionen, Lichterscheinungen und Sinneswahrnehmungen. Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir sterben? Der Neurologe Jens Dreier forscht zur Entstehung und Therapie von Schlaganfällen an der Berliner Charité. Seine Entdeckung: In den letzten Sekunden des Lebens rauscht ein massiver elektrochemischer Impuls durch unseren Kopf, wie er auch in kleinerem Umfang bei manchen Hirninfarkten zu beobachten ist. Sind Nahtoderlebnisse somit doch kein Hinweis auf das Paradies, sondern lediglich ein letztes neuronales "Feuerwerk" des Gehirns? Im Gespräch mit Jörg Thadeusz erzählt Jens Dreier, warum die ersten fünf Minuten nach dem Herzstillstand über Leben und Tod entscheiden, dass Nahtoderlebnisse ein religionsübergreifendes Phänomen sind und warum die Natur es so eingerichtet haben könnte, dass am Ende des Lebens ein Finale steht, das Menschen positiv wahrnehmen.