Oskar Holweck ist der „Stille unter den Lauten“ – sagt einer seiner Sammler, obwohl der 1924 in St. Ingbert geborene Künstler bis heute in über 500 Ausstellungen vornehmlich in Europa vertreten war. Nur wenige Aufsätze und Interviews hat er hinterlassen und lieber seine Werke für sich sprechen lassen. Zudem war Holweck ein leidenschaftlicher Professor, der sich mit der Grundlehre gewidmet hat. Sein künstlerisches Schaffen hat sich in der Zeit nach Dienstschluss und in den Weihnachtsferien entfaltet. Dann hat Holweck sich ganz dem Stoff seiner Wahl gewidmet – dem Papier. Dessen Erforschung hat er über Jahrzehnte vorangetrieben. Falten, reißen, stauchen, knüllen, abtragen, ritzen, bohren, beträufeln – kaum etwas hat Oskar Holweck am, mit und im Papier ausgelassen. Bis heute gilt er als „Pionier der Papierkunst“ in Europa. Was hat ihn angetrieben? Was inspiriert? Wie hat er diesen Alltags-Werkstoff entdeckt? Was hat die ZERO-Bewegung daran fasziniert? Und warum ist das Jahr seines 100. Geburtstages die Chance, die eigenständige Position Oskar Holwecks in der Kunstgeschichte zu würdigen, sie breit zugänglich zu machen und das Werk lebendig im Gespräch zu halten. Eine Spurensuche bei Sammlern, Galeristen, in Museen und in der ZERO-Foundation (Barbara Renno, SR)