Als seine Novelle "Der fremde Freund" 1982 in Ost-Berlin und bald darauf unter dem Titel "Drachenblut" in der Bundesrepublik erschien, war das Interesse auf beiden Seiten der Mauer groß. Der 1944 geborene Autor, dessen Familie aus Schlesien vertrieben und der als "Sohn des Pfaffen" in Bad Düben an der Mulde aufwachsen war, hatte immer nur Rauswürfe erlebt. In der DDR vom Abitur ausgeschlossen, war er 1958 an ein West-Berliner Gymnasium gegangen, von dem ihn 1961 die Mauer abschnitt. Das Studium an der Filmhochschule Babelsberg beendete ein Brief des stellvertretenden Kulturministers Horst Brasch, der schlechten Einfluss auf seinen Sohn Thomas fürchtete. Ein vom geteilten Deutschland perforierter, harscher Werdegang, auf dem es aber auch Helfer gab wie Benno Besson oder Peter Hacks. Feature von Steffen Lüddemann Produktion: MDR 2004 Online bis 6. April 2025