Die Debatte mit Natascha Freundel, Carsten Brosda und Hanno Rauterberg --- "Offene Wunden aushalten." (Carsten Brosda) --- „Glaubt noch jemand an kommunikative Vernunft?“, so fragte kürzlich der Kunsthistoriker Hanno Rauterberg in der Wochenzeitung „Die Zeit“. So fragen sich viele angesichts der Verwerfungen im Kunst- und Kulturbetrieb nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Die allgemeine Ratlosigkeit, konstatiert Rauterberg, werde kompensiert durch Blame-Gaming und Vereinfachungen, durch vorschnelle Positionierungen in Offenen Briefen, Protestaktionen, Rücktritten, Austritten, Absagen. Dabei müsse gerade die Kunst „mehr Störung“ wagen und mehr Spiel zeigen, meint Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Kultursenator in Hamburg. Sind wir womöglich in einer „Idealsituation“, um kommunikative Vernunft neu zu lernen? --- Carsten Brosda ist Senator der Behörde für Kultur und Medien in Hamburg und Präsident des Deutschen Bühnenvereins. 2023 erschien sein Buch: „Mehr Zuversicht wagen. Wie wir von einer sozialen und demokratischen Zukunft erzählen können“ (Hoffmann und Campe). --- Hanno Rauterberg ist stellvertretender Leiter des Feuilletons der ZEIT und promovierter Kunsthistoriker. Zu seinen Büchern gehören u.a. „Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus“ (2018) und „Die Kunst der Zukunft. Über den Traum von der kreativen Maschine“ (2021, beide Suhrkamp).--- Mehr Infos s. www.rbbkultur.de/derzweitegedanke. --- Wir freuen uns über Ihre Kommentare! Gern direkt an derzweitegedanke@rbbkultur.de.