Immer größer, aufwendiger, perfekter. Hochzeiten sind die Events schlechthin. Wer heiratet, ist heute laut Statistischem Bundesamt durchschnittlich zwischen 30 bis 35 Jahre alt. Also um einiges älter als die Eltern-Generation, die sich auf ewig binden wollte. Dazu hat sich die Zahl der Heiratswilligen im Vergleich zu den 50er Jahren halbiert und eine Ehe hält auch nicht mehr so lange wie früher - im Schnitt 15 Jahre. Der schönste Tag im Leben scheint also ein mächtiger Hype, auf den absehbar das bittere Ende folgt. Aber wie kann das sein, wenn Liebe und Heirat doch zusammengehören? Ist die Hochzeit am Ende zu einem romantisierten Auslaufmodell geworden, weil sie sich mit Blick auf gleichberechtigtes Zusammenleben inzwischen überholt hat? Und wurde sie nicht sowieso schon längst durch politische Vorgaben wie das Ehegattensplitting als patriarchales Instrument entlarvt? Wie aber lassen sich Liebe, Freiheit und ein Stück Sicherheit neu miteinander denken? Das alles fragt „Der Tag” sich und seine Gäste: Die Autorin Emilia Roig, den Soziologen Michael Wutzler, die Anwältin Annika Wissmann und die Gleichstellungsforscherin Ute Klammer.