"Es gibt ein Vor und ein Nach dem 24. Februar". Das hat Schwedens Ministerpräsidentin Magdalena Andersson gesagt. Und tatsächlich bedeutet der russische Angriff auf die Ukraine nicht nur für das Land selbst eine Zäsur, sondern auch für Europa und die Nato. Doch anstatt die Nato durch die Ukraine-Invasion von den Grenzen Russlands zurückzudrängen, hat der russische Präsident Wladimir Putin genau das Gegenteil erreicht. Nach dem Beitritt Schwedens und Finnlands wird die Nato noch näher an Russland heranrücken. Und indem das westliche Verteidigungsbündnis wächst und sich wappnet, könnte es stärker und einiger werden. Tatsächlich aber nutzen nun einige Nato-Mitglieder den Beitrittswunsch der Nordländer, um den Preis in die Höhe zu treiben, um für sich selbst etwas heraus zu handeln. "Basar-Mentalität" nennt das der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn. Und Wladimir Putin kann es nur recht sein, wenn Quertreiber innerhalb der Nato von der neuen Einigkeit des Westens nicht mehr viel übriglassen.