"Bitte mit Kopfhörern und am Stück hören", mit diesem Hinweis wurde OG Keemos Album "Mann beißt Hund" vorab verschickt und zu kaum einem Album könnte diese Handlungsaufforderung besser passen. Denn "Mann beißt Hund" erfordert Eintauchen. So dicht sind die Szenen beschrieben, so intensiv und aufwühlend ist die Reise, auf die uns Keemo mitnimmt. Wir sind stille Beobachter, fast erstarrt aus Angst, man könnte uns beim Belauschen ertappen. Beim Bespitzeln von Malik, Yasha, Keemo und dem Hund. Von ihrem Leben am Block, dem Aufknacken von Civics, Ausknocken von Gegnern, Ausrauben von Rich-Kids. Produzent Funkvater Frank und Keemo schaffen eine Atmosphäre, die an den französischen Filmklassiker "La Haine" erinnert oder natürlich an "Good Kid Maad City" - auch wenn Keemo den Vergleich zum größten Rapper unserer Zeit am Ende des Albums noch eben abschmettert: "Ich check, was du meinst/doch ich steh nicht hinter dem Kendrick-Vergleich". Seinen Lieblings-Lamar-Song verrät er Jan Kawelke dann aber doch für den Podcast. Außerdem sprechen die beiden über ungenutzte Potentiale, vergessene Menschen und zerbrochene Freundschaften, über Überlebensschuld, problematische Sprache und den vielleicht wichtigsten Song über Rassismus der letzten zehn Jahre. /// Die Shownotes zur Folge: www.wdr.de/k/machiavelli