"Mit Handylicht den ausgeschlagenen Zahn auf dem Asphalt suchen", rappt Felix Kummer auf seinem Song "9010". Als Jugendlicher musste der Musiker oft vor Neo-Nazis wegrennen - nicht immer ist ihm das gelungen. Aus seiner Heimat Chemnitz wollten er und seine Band Kraftklub aber nie weg. Manche Medien stellten sie allein deswegen schon auf einen Sockel. Eine Nüschel-große Skulptur hätten Kummer und Co. in jedem Fall für das #wirsindmehr-Konzert verdient. Aber ein Denkmal wollten sie dafür nie. „In der Schule wurde uns immer erzählt, dass eine antifaschistische Grundhaltung selbstverständlich sein sollte“, sagt Kummer in unserer neuen Folge. Er hat ein Solo-Album gemacht und seinen "Scherznamen" zum "Ernstnamen" getauscht. Aus Felix Brummer wurde Kummer und seine Texte wurden ebenso ernst und unironisch. "Kiox" – ein dringliches Album, ein eindrückliches Album, und nun, vermutlich deswegen, ein Nummer 1 Album. Gemeinsam mit Kummer haben wir über Radikalisierung und Rechtsextremismus gesprochen. Für die wissenschaftliche Einordnung diesmal mit dabei: Julia Ebner. Die österreichische Autorin ist Extremismusforscherin und Politikberaterin am Londoner Institute for Strategic Dialogue. Sie schleust sich in Extremisten-Netzwerke ein, von Alt-Right-Bewegungen, über den IS bis zu den Gruppen, die die rechte Blitz-Mobilisierung in Chemnitz geplant haben. Ein Gespräch über Empathie und Extremismus, über Chemnitz, Kummer und Radikalität. Mehr Machiavelli: www.instagram.com/machiavellipodcast