Am 7. Juli 1974 stand Deutschland in München bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Endspiel gegen die Niederlande. An diesem Tag erlebte auch der ehemalige deutsche Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch, als junger Mann sein ganz persönliches Endspiel. Gemeinsam mit seinem Bruder Burkhard will er an diesem Tag seinem Vetter Thomas und zweien seiner Freunde bei der Flucht aus der DDR helfen. Über 9 Monate haben sie die Flucht vorbereitet. Unter persönlichen Gefahren treffen sie sich vorher konspirativ in Karlsbad, planen in verschlüsselten Briefen akribisch die Fluchtroute über den Balkan und lernen Pässe zu fälschen. Die Erfahrungen aus dem Sommer 1974 haben Rüdiger von Fritsch für sein späteres Leben als Diplomat geprägt. Von 1984 bis 2019 war er im Auswärtigen Dienst tätig. Zuletzt von 2010 bis 2014 als deutscher Botschafter in Polen und von 2014 bis 2019 in Russland. Davor bereitete er als Unterhändler die EU-Osterweiterung in Brüssel vor, leitete den Planungsstab des Bundespräsidenten und war Vizepräsident des BND. Heute ist Rüdiger von Fritsch Partner des Unternehmens für geostrategische Beratung „Berlin Global Advisors“ und Autor. Seine Bücher „Russlands Weg“, „Zeitenwende“ und „Welt im Umbruch“ waren Bestseller. Seine Geschichte als Fluchthelfer für seinen Vetter erzählt Rüdiger von Fritsch anlässlich des 50. Jahrestages jetzt erneut als überarbeitete Neuausgabe in seinem Buch „Endspiel 1974 Eine Flucht in Deutschland“. Am 16. Juli war der ehemalige Diplomat und Autor zu Gast bei SR 3 „Aus dem Leben“. Mit Gastgeber Uwe Jäger hat sich Rüdiger von Fritsch über das größte Abenteuer seines Lebens und seine besondere deutsch-deutsche Familiengeschichte unterhalten.