Im November 1981 verschwindet die 17-jährige Schülerin Frederike von Möhlmann nach einer Chorprobe in Celle spurlos. Auf dem Weg in ihren Heimatort Oldau versucht sie per Anhalter nach Hause zu trampen und steigt in den BMW eines Unbekannten. Doch der Fahrer biegt plötzlich in ein abgelegenes Waldstück ab, wo er das Mädchen vergewaltigt und brutal ermordet. Fasern auf Frederikes Kleidung und Reifenspuren im Waldboden führen zur Festnahme des 22-jährigen Ismet H. aus Celle. Trotz vehementer Unschuldsbeteuerungen wird er in einem Indizienprozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch ist er wirklich der Täter? Der wegen Mordes und Vergewaltigung von Frederike von Möhlmann verurteilte Ismet H. wird in einem Revisionsverfahren freigesprochen. Nach dem Freispruch beginnt Frederikes Vater, Hans von Möhlmann, die Suche nach dem wahren Täter. Eine Untersuchung der alten Asservate auf DNA-Spuren im Jahr 2012 ergibt schließlich, dass der freigesprochene Ismet H. tatsächlich den Mord begangen hat. Eine erneute Anklage vor einem Strafgericht ist jedoch nach deutschem Recht nicht möglich. Entschlossen, Gerechtigkeit zu erlangen, startet Hans von Möhlmann einen intensiven Kampf. Gemeinsam mit dem Opferanwalt Wolfram Schädler mobilisiert er die Medien und setzt sich unermüdlich für eine Gesetzesänderung ein. Unterstützt von breiten Kreisen der Öffentlichkeit kämpft Hans von Möhlmann für eine Gesetzesänderung. Im Sommer 2021 verabschiedet der Bundestag das "Gesetz zur Herstellung der materiellen Gerechtigkeit", das eine Wiederaufnahme des Verfahrens ermöglicht. Ismet H. wird verhaftet. Während er in Untersuchungshaft sitzt, stirbt Frederikes Vater. Gleichzeitig erheben die Anwälte von Ismet H. Klage beim Bundesverfassungsgericht. Die Karlsruher Richter entscheiden: Das Gesetz ist verfassungswidrig, der Freispruch gilt für immer. Der Mord an Frederike von Möhlmann bleibt ungesühnt. Das Urteil erschüttert die Öffentlichkeit und stellt das Vertrauen in die Justiz auf die Probe. Korrektur: Bei den Jesiden handelt es sich nicht, wie in der Podcastfolge irrtümlich behauptet, um eine christliche Religion, sondern um eine ethisch-religiöse Gruppe, welche vor allem aus dem Nord-Irak, Nord-Syrien und der Südost-Türkei stammt. Von den Vereinten Nationen werden die Jesiden als eigenen Ethnie anerkannt. Sie besitzen eine eigene monotheistische Religion mit Elementen der westiranischen, altmesopotamischen, jüdischen, christlichen und islamischen Religionen. Links Mord ohne Sühne in der ARD Mediathek: https://1.ard.de/Crime_Time_S32_E01?pc=crimetime (verfügbar bis 29.07.2026) Bundesverfassungsgericht kippt Reform der Strafprozessordnung: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/bvg23-094.html Podcast-Empfehlung "Mit Himmelblauem Herz": https://1.ard.de/chemnitzerfc_podcast E-Mail: crimetime@mdr.de