Der Chirug und Lungenspezialist Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch während seiner Aussage am 22. April 1949 vor der Entnazifizierungskommission für Ärzte in Berlin
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Ferdinand Sauerbruchs Entnazifizierungsverfahren

Archivradio - Geschichte im Original · 25.03.2025 · 2 Min.
Der Chirug und Lungenspezialist Professor Dr. Ferdinand Sauerbruch während seiner Aussage am 22. April 1949 vor der Entnazifizierungskommission für Ärzte in Berlin
Erscheinungsdatum
25.03.2025
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Podcast

22.4.1949 | Nach dem Krieg setzte die sowjetische Militärverwaltung in Berlin Ferdinand Sauerbruch als Stadtrat für das Gesundheitswesen ein. Sauerbruch unterstützte die Gründung der CDU in Berlin und engagierte sich für den Wiederaufbau. Doch seine Rolle während der NS-Zeit wirft Fragen auf: Sauerbruch war immerhin Generalarzt des Heeres und wusste offenbar auch von Senfgasversuchen an KZ-Häftlingen. Es kommt zu einem Entnazifizierungsverfahren. Allerdings erst 1949, weshalb er im folgenden Ausschnitt beklagt, dass er vier Jahre lang mit dem schlechten Ruf, der ihm anhaftete, leben musste. Die Vorwürfe selbst weist er von sich. Wie im Audio zu hören, nahm Sauerbruch das Verfahren nicht wirklich ernst. "Ich nehme das so auf die leichte Schulter, dass es mich ankotzt", sagte er selbst. Ihn entlastete schließlich der Umstand, dass er nicht Mitglied der NSDAP war. So konnte er weiter als führender Chirurg an der Charité arbeiten. Allerdings wurde er zunehmend dement. 1951 starb er. | Mehr historische Aufnahmen zur Medizingeschichte:

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