Er ist eine der prägnantesten gesellschaftspolitischen Stimmen Deutschlands: Der Journalist und PEN Berlin-Sprecher Deniz Yücel. Bekannt für seinen unerschütterlichen Einsatz für Meinungsfreiheit und Demokratie, hat Yücel immer wieder Unrecht und autoritäre Herrscher scharf kritisiert. Als Türkei-Korrespondent der "Welt", berichtete er regelmäßig über Korruption, Machtmissbrauch und Demokratieabbau in der Türkei. 2017 wurde er schließlich in Istanbul verhaftet und verbrachte ein Jahr im Gefängnis, davon den Großteil in Einzelhaft. Präsident Erdogan beschuldigte ihn als "Terror-Helfer" und "deutschen Agenten". Im Gespräch mit Jana Simon blickt Yücel zurück auf prägende Stationen seines Lebens: seine Jugend in Flörsheim als Kind türkischer Einwanderer, die "Baseballschlägerjahre" nach dem Mauerfall und seine Auseinandersetzungen mit Neonazis in den 1990er Jahren. Doch es geht nicht nur um Widerstand. Yücel berichtet von der überwältigenden Solidarität der "Free Deniz"-Bewegung, die maßgeblich zu seiner Freilassung beitrug und davon, warum es manchmal besser ist, eine Nervensäge zu sein und seinen eigenen Prinzipien treu zu bleiben. Podcast-Tipp: Medienmagazin vom rbb https://www.radioeins.de/archiv/podcast/medienmagazin.html