Bildrechte: ARD Kultur / Good Point Podcasts Akte: Raubkunst? | Episode 3 Benin-Bronzen – brutaler Raub aus dem Palast Stefanie Bach: (...) das Bewusstsein, diese Dinge zurückzugeben oder sich vielleicht auch ein Schuldeingeständnis, eine Entschuldigung auszusprechen, das gab es sehr lange nicht und gibt es glaube ich auch erst. Ja, ich sage mal in den seit den letzten zehn Jahren. Iyase Odozi: It should be a voluntary atonement, a voluntary move from the Europeans for these for their dastardly acts. These stolen ads are our history. And we see these works as our ancestors O.V. Es sollte eine freiwillige Akt der Versöhnung von den Europäer:innen sein für ihre hinterhältigen Taten. Diese gestohlenen Stücke sind unsere Geschichte, diese Werke sind unsere Vorfahren.Schätzungsweise bis zu 5000 Objekte wurden aus dem Königspalast Benin geraubt. Die kunstvollen Gegenständen, Figuren, Anhänger und Plaketten - nicht alle aus Bronze - sind heute in der ganzen Welt verstreut. Wobei, nein, sie sind in dem Teil der Welt verstreut, der bis heute vom Kolonialismus profitiert. Mehr als 1000 davon befinden sich in Deutschland. Dass das problematisch ist, wurde jahrzehntelang ignoriert, Rückgabeforderungen wurden ausgesessen. Dabei war schon als die Objekte nach Europa kamen klar, dass es sich um Raubkunst handelt.Aber wie war das eigentlich genau, wie sind Bronzen hierher gekommen? Und warum hat es so lang gedauert, bis endlich die ersten zurückgegeben wurden?MUSIK INTROIch bin Helen Fares, ihr hört Akte Raubkunst?. Der Podcast, in dem wir uns Objekten in deutschen Museen widmen, die eigentlich gar nicht hier sein sollten. Das steht bei den Benin Bronzen außer Frage. Aber trotzdem war der Weg zu den ersten Rückgaben lang und steinig.(man hört Straßengeräusche) Helen Fares: Ich sitze gerade vor dem Grassi Museum in Leipzig und freue mich darüber, dass ich einen wahnsinnig kurzen Weg hatte. Sieben Minuten habe ich gebraucht und ich war noch nie im Grassi Museum, was ein bisschen komisch ist, weil es eigentlich schon so ein bisschen to go place in Leipzig ist.Im Foyer hab ich irgendwie doch das Gefühl, dass ich schon mal hier war. Vielleicht vor langer Zeit mal mit der Schule.(man hört Friedrich von Bose und Helen bei Begrüßung)Dr. Friedrich von Bose wartet schon auf uns. Er ist der Leiter der Abteilung Forschung und Ausstellungen der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen, zu denen auch das Grassi Museum für Völkerkunde gehört. Er führt mich die Treppe hoch in die Ausstellung zu den Benin Bronzen - auf dem Weg dorthin erklärt er mir Objekte, an denen wir vorbeilaufen, und dabei merke ich, wie kritisch selbst manche Begriffe sieht, die im Museum Gang und Gäbe sind.Bose: Sind ja drei Museen unter einem Dach. Das ist die angewandte Kunst. Musikinstrumente. Und das Völkerkundemuseum.Helen: Das Völkerkundemuseum hast du gerade in Anführungszeichen gesagt?Bose: JaHelen: Warum?Bose: Weil der Name natürlich uns allen ein großer, ich sage jetzt mal ein Dorn