"Wir haben diese Bundestagswahl gewonnen." Das sagte Friedrich Merz vor jubelnden Anhängern im Konrad-Adenauer-Haus. Es sei ein harter Wahlkampf gewesen, sagte er in Richtung der politischen Wettbewerber. Nun müsse man miteinander reden, um so schnell wie möglich eine handlungsfähige Regierung zu schaffen. Im Wahlkampf hatte die Union zunächst den Schwerpunkt auf die Wirtschaftspolitik gesetzt, nach dem Anschlag in Aschaffenburg änderte sie Ton- und Themenlage und stellte eine restriktive Asyl- und Zuwanderungspolitik in den Mittelpunkt ihrer Kampagne. Den Wahlkampf führte die Union von Beginn an aus einer Favoritenrolle heraus, was auch mit der massiven Unzufriedenheit mit der Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz zu tun hatte. Merz versprach einen Politikwechsel und schaffte es, sich im Wahlkampf trotz geringer Beliebtheitswerte eine gewisse Kanzler-Qualität zu erarbeiten. Die Union fährt nun trotz eines eher schwachen Ergebnisses einen Sieg ein, und Merz kann für sein erstes Regierungsamt überhaupt planen - das Kanzleramt. Die Oppositionszeit endet für die Union nach nur dreieinhalb Jahren.