Bisher hat sie wenig und kurz gelebt, klagt sie beim Vorstellungsgespräch. Immerhin war sie schon Dolmetscherin und Lohnbuchhalterin, hat im Wettbüro, auf dem Friedhof und bei der Post gearbeitet. Jetzt wird sie Pförtnerin in der Akademie der Wissenschaften. Sie läuft nachts durch das große Haus, spielt auf dem Klavier, singt, deklamiert auf Hochdeutsch und Sächsisch. Sogar auf's Dach steigt sie. Dann klingelt in der Pförtnerloge das Telefon. Der seismographische Dienst meldet ein Erdbeben im südlichen Teil der DDR. Das berührende Bild einer jungen Frau, die versucht, sich in die Gesellschaft zu integrieren, durch ihre Sensibilität aber immer wieder in die Rolle der Außenseiterin gerät. | Von Katja Oelmann | Mit Gabriele Hänel, Carl Heinz Choynski, Ingeborg Nass u.a. | Komposition: Helmut Zapf | Regie: Barbara Plensat | Rundfunk der DDR 1988