Teaserbild "Moskauer Zeit" | Bild: ARD/BR
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1988: Moskauer Zeit

100 aus 100: Die Hörspiel-Collection · 09.02.2024 · 85 Min.
Teaserbild "Moskauer Zeit" | Bild: ARD/BR
Erscheinungsdatum
09.02.2024
Rubrik
Sender
Podcast

Drei Schläge der Kreml-Uhr dröhnen über den nächtlich leeren Roten Platz in Moskau. In Aschchabad und Tjumen ist es jetzt fünf Uhr, in Frunse sechs, in Nowosibirsk sieben, in Tschita neun, in Wladiwostok zehn und in Petropawlowsk auf Kamtschatka gerade 12 Uhr mittags. Doch überall auf diesen 22 Millionen Quadratkilometern Sowjetunion (88-mal die Bundesrepublik) fahren Züge, fliegen Flugzeuge, melden sich die Rundfunksender in "Moskauer Zeit". "Moskauer Zeit" ist der Pulsschlag einer Weltmacht, Zeittakt zentralisierter Verwaltung. "Moskauer Zeit" dient auch als Einteilung der 71 Jahre Sowjetgeschichte in Eiszeiten und Tauwetterperioden, in optimistisch beschwingte und finstere Zeiträume, in Phasen des Aufschwungs und der Stagnation: Lenins, Stalins, Chruschtschows, Breschnews Zeitalter. Seit 1982 hat der Funkautor Helmut Kopetzky auf sieben journalistischen Erkundungsreisen dieses "Sechstel der Erde" mit Stereomikrophonen ab-gehört: den lärmenden 1.Mai-Aufzug am Roten Platz und die beschwipsten Morgenstunden des Neujahrstags mit ostsibirischen Eisenbahnarbeitern; die "weißen" Leningrader Nächte, in denen die Jugend mit Gitarren und Kassettenrekordern um die Bastionen der Peter-Pauls-Festung schwärmt; die benebelnden Dreiklangwolken religiöser Gesänge im Kloster Sagorsk und das orientalische Tohuwabohu auf dem Marktplatz von Kokant/Usbekistan; die laute offizielle und die alltäglich-private, die leise und nachdenkliche UdSSR, ihren Sound. | Von Helmut Kopetzky | Mit Warwara Petrowa, Hermann Treusch | Regie: Helmut Kopetzky | hr/SFB/BR 1988

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