Auf eher tragikomische Weise entzieht sich hier der Dichter Robert Walser den Versuchungen bürgerlichen Lebens. Dass er, bei Frieda Mermet, Wäscherin der Anstaltswäscherei von Bellelay zur Werbung erschienen, das erlösende Wort nicht über die Lippen bringt, liegt nicht so sehr an ihren durchaus praktischen Lebensvorstellungen, sondern an seinen vertrackten Neigungen für Damenschuhe und daran, dass er die ganze Episode und alle in ihr enthaltenen Möglichkeiten doch lieber ins Leben der Literatur versetzt, als selber sich vom Leben ergreifen zu lassen. Indem er das zunehmend erkennt, fühlt er sich sogar dazu ermuntert, sich einen Scherz mit einem reichen Verleger zu leisten, der gekommen ist, ihn unter Vertrag zu nehmen, und den er wieder unverrichteter Dinge nach Hause schickt. | Von Gert Hofmann | Mit Alfred Eich, Miriam Spoerri, Horst Keitel u.a. | Regie: Hans Rosenhauer | NDR 1982