"Das Tagebuch der Anne Frank", die wahre Geschichte eines jüdischen Mädchens, das sich mit ihrer Familie vor den Nazis in einem Amsterdamer Hinterhaus versteckte, ist weltberühmt. Sie wurde von ihrem Vater Otto Frank herausgegeben, der als einziger seiner Familie die Vernichtungslager der Nationalsozialisten überlebte, Anne Frank kam mit 15 Jahren kurz vor Kriegsende im KZ Bergen-Belsen zu Tode. Die Veröffentlichung des Tagebuchs in Deutschland war von Zweifeln an seiner Echtheit begleitet. Der Autor und Radio-Pionier Ernst Schnabel ging den Spuren Anne Franks nach. Seine Recherchen belegen die Authentizität der Aufzeichnungen. Die Gespräche, die er mit 42 Zeitzeugen führte, verarbeitete er zu einem dokumentarischen Hörspiel, das in vielen Ländern ausgestrahlt wurde. Sein Fazit: "Die öffentliche Teilnahme am Tagebuch dieses Kindes war nicht nur bewegend, sondern auf gewisse Weise auch erschreckend. Das Schicksal von sechs Millionen hatte die deutsche Öffentlichkeit bis dahin viel weniger deutlich betroffen, als der Tod dieses einen Mädchens, und es gab Stimmen, kritische, die sagten: es leide sich eben viel leichter mit einem schönen Kinde, als mit einer unabsehbaren Armee von Verelendeten." | Von Ernst Schnabel | Mit Ernst Schnabel, Gustl Halenke, Günther Jerschke, Gertrud Kückelmann, Hans Paetsch u.a. | Regie: Fritz Schröder-Jahn | NWDR 1958