Hier wird Geschichte zum Leben erweckt: Das „Kalenderblatt“ von Deutschlandfunk lädt zum Entdecken bedeutender und außergewöhnlicher Menschen und Ereignisse ein.
Am 14. März 1960 traf Israels Regierungschef David Ben-Gurion erstmals Bundeskanzler Konrad Adenauer – also einen Vertreter des Volkes, das den Holocaust zu verantworten hatte. Beide legten den Grundstein für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
Am 13. März 1975 befahl Südvietnams Präsident Nguyen Van Thieu den Rückzug seiner Truppen aus dem zentralen Hochland. Eine fatale Entscheidung. Hunderttausende flohen in Panik gen Süden, viele starben. Sechs Wochen später fiel Saigon.
Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverfolgung: Für "Sünden und Verfehlungen" im Namen der Kirche bat Papst Johannes Paul II. am 12. März 2000 öffentlich um Vergebung – allerdings ohne dabei Verbrechen, Täter und Opfer klar zu benennen.
Vor 75 Jahren starb Heinrich Mann, ein streitbarer Kritiker des Deutschen Kaiserreichs. Vor den Nationalsozialisten floh er in die USA. Dort erlebte er Verlust, Einsamkeit und künstlerisches Scheitern – und blieb doch Mahner für die Menschlichkeit.
Mord verjährt nicht – dieses Prinzip hat sich in der Bundesrepublik erst spät durchgesetzt. Viele Verbrechen aus der NS-Zeit drohten ungesühnt zu bleiben. Ein Meilenstein war in diesem Zusammenhang die Bundestagsdebatte vom 10. März 1965.
Lehrerinnen dürfen nicht heiraten – und wenn sie es doch tun, verlieren sie ihren Job. Diese Regelung wurde 1880 eingeführt und galt de facto bis in die 1950er-Jahre. Der Volksmund nannte sie „Lehrerinnenzölibat“.
Mit Anfang 60 lernt Brigitte Mira den Regisseur Rainer Werner Fassbinder kennen. Das gibt ihrer Filmkarriere Schwung. Dem breiten Publikum ist sie als Imbissbuden-Besitzerin in „Drei Damen vom Grill“ in Erinnerung. 2005 ist sie gestorben.
Sein „Boléro“ machte ihn weltberühmt, zudem prägte er mit Werken wie „Daphnis et Chloé" und „La Valse“ die Moderne der klassischen Musik: Vor 150 Jahren wurde Maurice Ravel geboren, eine rätselhafte Krankheit beendete in den 30er-Jahren sein Schaffen.
Vor 500 Jahren waren viele Menschen Leibeigene. Im März 1525 stellten die Zwölf Memminger Artikel diese Form der Unfreiheit in Frage. Sie gelten daher als eine der ersten schriftlichen Forderungen nach Menschenrechten.
Der Mythos der sauberen Wehrmacht wurde 1995 mit der ersten Wehrmachtsausstellung in Hamburg zerstört. Sie zeigte, wie tief deutsche Soldaten in die Verbrechen des Nationalsozialismus verstrickt waren. Proteste führten jedoch zu einer Überarbeitung.
Ursprünglich stand das fast zerstörte Volkswagenwerk nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Demontageliste der Alliierten. Doch wurde der VW Käfer wieder produziert. Am 4. März 1950 lief der hunderttausendste Wagen vom Band.
Zum Schutz vor deutschen U-Booten bricht der Atlantikliner der Superlative 1940 ohne Pomp zur ersten Reise auf. Während des Zweiten Weltkrieges dient die "Queen Elizabeth" als Truppentransporter. Danach wir das Schiff zum Inbegriff des Luxus.